Der Kunstpalast widmet Heinz Mack (*1931) zu seinem 90. Geburtstag eine Ausstellung, die schwerpunktmäßig sein Frühwerk aus den 1950er bis 1970er Jahren in den Blick nimmt.
_>Kuratorin: Heike van den Valentyn _> Foto: Thomas Höpker
Die Schau zeigt die innovativen Neuerungen und den revolutionären Geist, mit denen Mack jenseits akademischer Vorgaben neue Denk- und Arbeitsräume erschloss. Die Werkauswahl von etwa 100 teils raumgreifenden Arbeiten fokussiert zentrale Stationen in Macks Werdegang wie das Studium an der Düsseldorfer Kunstakademie, die ZERO-Zeit, zeigt lichtkünstlerische Environments sowie die Eroberung des Landschaftsraums durch Großprojekte in freier Natur. Mit berühmten wie auch selten gezeigten Arbeiten – institutionellen und privaten Leihgaben aus Belgien, Großbritannien, Liechtenstein und Deutschland sowie aus dem Besitz des Künstlers – bietet die Ausstellung den Besucher*innen einen chronologischen Rundgang. Neben Gemälden, Skulpturen und lichtkinetischen Installationen umfasst die Schau Fotografie, Film, Bühnen-bild sowie Architekturvorhaben von Heinz Mack. Legendäre Land-Art-Projekte führen die Besucher*innen in die nordafrikanische Wüste und in das Eis des arktischen Polarmeers. Sein künstlerisches Schaffen mit immateriellen Werkstoffen wie Licht, Zeit und Bewegung übt bis heute einen wichtigen Einfluss auf viele Künstler*innen aus.
Die Sonnenenergie der Wüste setzt für Mack ein Maximum schöpferischer Möglichkeiten frei. Ihr Licht entwickele eine extreme Intensität, da „es in seiner gelassenen, grenzen-losen Ausdehnung selbst eine Art Wüste ist“, so der Künstler. Die Auseinandersetzung mit der Sahara prägt Macks gesamtes Schaffen. Sie ist der ideale Raum, mit dem der Künstler seine Lichtinstrumente temporär verschränken kann. Arbeiten mit dem Titel Sahara-Relief finden sich in verschiedenen Werkphasen von Mack mit ganz unterschiedlichen Materialien, darunter Sand, Beton und Metall. Im März 1976 bricht Mack in Begleitung des Stern-Fotografen Thomas Höpker in die algerische Sahara auf. Für seine künstlerischen Experimente greift er erneut auf Spiegel, Folien, Rasterbleche, Stelen aus poliertem Aluminium und Wabenstrukturgeflecht zurück. Macks Arbeiten in der Wüste werden von Höpker durch zahlreiche Fotos vor Ort dokumentiert.
„In der Wüste ist die Landschaft so stark, dass ich sie nicht überwinden, sondern vielmehr spiegeln muss. Und alles, was ich in die Wüste stelle, kann den Raum nur artikulieren, kann ihn nicht füllen“, so Heinz Mack.
Heinz Mack
11.02.-30.05.2021
Kunstpalast, Ehrenhof 4-5, 40479 Düsseldorf
Tel. (0211) 566 42 100
_>kunstpalast.de